Am 19.07.2010 haben 66 Mann der Feuerwehren Millstatt, Seeboden und Spittal, sowie 3 Mitarbeiter des Roten Kreuzes und 10 Einsatzkräfte der ÖWR Millstatt-Spittal an einer Übung mit mehreren Gefahrenschwerpunkten teilgenommen.
Die Einsatzmeldung lautete:
a) Ein Kleintransporter hat mehrere Fässer mit einer Chemikalie verloren, diese sind über einen größeren Bereich am Radweg verteilt.
b) Zwei Fässer dieser Chemikalie sind in den Millstättersee gerollt und untergegangen.
c) Beim Versuch, einem Fass auszuweichen ist ein PKW ins Schleudern geraten und mit einem LKW zusammen gestoßen. Der Kleintransporter droht in den See abzurutschen und es gibt eingeklemmte Personen.
In der Erstphase bekamen die Einsatzkräfte den Auftrag, die Verletzten zu bergen und unter leichtem Chemieschutz den Gefahrenbereich zu erkunden und die Fässer abzudichten. Der anwesende Landeschemiker, Ing. Bernd Sengseis, unterstützte die Einsatzleitung. Da der angenommene Stoff – Ameisensäure – wasserlöslich ist, konnte vom Landeschemiker Entwarnung für die Taucher gegeben werden. Umgehend begannen diese mit der Unterwassersuche nach den beiden vermissten Chemikaliengebinden.
Die Feuerwehr Seeboden übernahm die Einsatzleitung am See und koordinierte den Wasserdiensteinsatz. Die Feuerwehr Millstatt hatte die Gesamteinsatzleitung sowie die Aufgabe den Verkehr zu regeln und mit Unterstützung des TLFA 1300 Seeboden die Verletztenbergung mittels hydraulischem Rettungssatz vorzunehmen. Die Feuerwehr Spittal errichtete einen Atemschutzsammelplatz und übernahm die Bergung der beschädigten Fässer. Im Einsatz stand je ein Atemschutztrupp der Feuerwehren Seeboden, Spittal und Millstatt unter Schutzstufe zwei. Für etwas Verwunderung sorgten die Mitglieder der Jugendfeuerwehr Millstatt. Sie hatten die Aufgabe, getarnt als Passanten an der Unfallstelle bewusstlos zusammen zu brechen. Feuerwehrleute, welche die Übungseinlage erkannten, übergaben die „Verletzten“ dem Roten Kreuz.
Carinthia-Press - Poppernitsch Bernhard